Was macht eigentlich ein Klimaschutzmanager?

Klimaschutzmanager werden in immer mehr Kommunen aktiv - doch welchen Nutzen haben sie?
Klimaschutzmanager werden in immer mehr Kommunen aktiv –
doch welchen Nutzen haben sie? (Foto aus
kommunal.de/klimaschutzmanager-erfolg)

„Der atmet CO² ein und Sauerstoff aus“, kam die spontane Antwort des Mannes an meiner Seite.
Nun, mit dem Einatmen von CO² sind wir dank der Maskenpflicht schon geübt. Mit der Sauerstoff-Ausatmung hapert es noch. Doch wenn der Klimamanager, den die Gemeinden Biebertal und Heuchelheim gemeinsam einstellen wollen, auch eine Therapiepraxis betreibt, in der das Ausatmen von Sauerstoff trainiert werden kann, wird das schon klappen. Als Zwischenlösung empfehle ich den Blätter-Hut. Er ist leicht aus einem alten Strohhut anzufertigen – siehe Foto.

Der Sauerstoff-Hut

Biebertal ist seit 2020 Klimakommune. Was heißt das?
Eine Definition habe ich nicht gefunden. Aber dafür einige Beispiele aus Veröffentlichungen des Hessischen Umweltministeriums – siehe unten. In der Koalitionsvereinbarung 2021 steht nur folgender Satz: Darum sind bei allen Baumaßnahmen und Planungen Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sowie Energieeffizienz mit Nachdruck zu verfolgen. Die Zahlen zur CO²-Bilanz der Gemeinde seien veraltet und konnten wegen Corona nicht aktualisiert werdenso Frau Ortmann. Wofür das arme Virus alles herhalten muss!

Wo werden bei diesen Plänen eigentlich die Bürgerinnen und Bürger Biebertals aktiv einbezogen? In der aktuellen Einladung zum nächsten IKEK-Treffen am 15. Juli kann ich die Umweltkommune nicht als Thema erkennen..
Ich vermisse Visionen, vor allem von den Grünen. „
Nach meiner Meinung könnte der Klimamanager ein Konzept entwickeln, das ich
„Klimaschutz zum Anfassen und Mitmachen“ nenne. Einige Beispiele:

  • das Grüne Klassenzimmers*) an der Grundschule Rodheim und den Schulgarten in Fellingshausen. vorantreiben,
  • eine Bestandsaufnahme aller größeren versiegelten Flächen in der Gemeinde machen und Änderungspläne erarbeiten – (steht in der Koalitions-Vereinbarung)
  • mit den Hausbesitzern von Schottergärten das Gespräch suchen
Mülltonnen sorgen für Farbe in Garten und Straße
Keine Beratung mehr erforderlich, die Natur greift zur Selbsthilfe
  • mit Hausbesitzern sprechen, deren Dächer für Photovoltaik- oder Solar-Anlagen geeignet sind- (steht in der Koalitions-Vereinbarung)
  • Fortbildung von Erzieherinnen und Lehrern in Bezug auf Waldpädagogik initiieren. Wir brauchen keinen Waldkindergarten, sondern die regelmäßige Walderfahrung aller Kinder, in den Lehrplan eingebaut
  • Einführung von Kochunterricht in Kitas und Grundschulen (Förderung sicher durch die AOK/BEK möglich oder z.B. mit der Sarah Wiener Stiftung, siehe Foto)
Die Kinder haben Spaß und ernähren sich gesund (Foto Sarah-Wiener-Stiftung)
  • den Mäh-Rhythmus auf den Friedhöfen oder Straßenrändern ändern.
    (siehe Artikel vom 6. Juli 2021 im Bilderbogen)
  • Ein Klimaschutzmanager ist im Grunde nichts anderes als ein Werbebotschafter für umweltfreundliches Verhalten.“ (Zitat aus kommunal.de, siehe Bildunterschrift)

Anhang: Quellennachweise

Umwelt.Hessen. Broschüre Klimakommunen.pdf
und in Kurzform: Umwelt.Hessen Flyer Klimakommunen.pdf

Aus der oben genannten Broschüre: Energietag Landkreis Gießen
Bei der Umsetzung seiner Klimaschutzstrategie setzt der Landkreis Gießen auf seine Bürgerinnen
und Bürger. Eine Motivation zum Mitmachen liefert der Energietag, der durch die Region tourt,
verschiedene Formate anwendet und jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt thematisiert:
2013, Lich: klimafreundliche Strom- und Wärmeversorgung
2014, Wettenberg: klimafreundliche Wohngebäudesanierung
2015, Fernwald-Steinbach: erneuerbare Energien
2016, Heuchelheim: Schaubaustelle energetische Gebäudesanierung
2017, Gießen: nachhaltige Mobilität
2018, Hungen: Photovoltaik und Solarthermie
2019, Rabenau: Regionalität und nachhaltige Produkte
2020, ausgefallen; da er auf dem Markt in Fellingshausen beginnen sollte, konnte die Autorin dort noch einen Informationsstand zur Kompostierung durchführen;
2021, ausgefallen
Ansprechpartnerin:
HENRIKE TULLIUS, Landkreis Gießen – Der Kreisausschuss
T. 0641 / 9390-1795, klimaschutz@lkgi.d

Grünes Klassenzimer Jena enthält Kostenaufstellung
Fotos: Eveline Renell

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